Hydration und Wasser

Hydration und Wasser in der Hundeernährung – warum Flüssigkeit so wichtig ist

Wasser ist das wichtigste, aber oft unterschätzte Nahrungsmittel deines Hundes. Es ist lebensnotwendig, reguliert zahlreiche Körperfunktionen und macht je nach Alter und Konstitution bis zu 70 % seines Körpergewichts aus. Eine ausreichende Hydration ist damit die Grundlage jeder gesunden Ernährung – unabhängig davon, ob der Hund Trocken- oder Nassfutter erhält.


💧 Aufgaben von Wasser im Körper

Ohne Wasser funktioniert im Körper des Hundes kaum etwas. Es ist an nahezu allen physiologischen Prozessen beteiligt und spielt eine zentrale Rolle für Stoffwechsel, Kreislauf und Temperaturregulation.

  • Stoffwechsel: Wasser transportiert Nährstoffe zu den Zellen und Abbauprodukte aus dem Körper.
  • Temperaturregulierung: Durch Hecheln und Verdunstung hilft Wasser, die Körpertemperatur stabil zu halten.
  • Verdauung: Wasser unterstützt die Aufnahme und Verarbeitung von Nährstoffen im Darm.
  • Gelenke und Organe: Wasser wirkt als Schmiermittel und schützt empfindliche Gewebe vor Reibung.
  • Entgiftung: Nieren benötigen ausreichend Flüssigkeit, um Stoffwechselprodukte auszuscheiden.

Wie viel Wasser braucht ein Hund?

Der tägliche Wasserbedarf hängt von vielen Faktoren ab – unter anderem von Größe, Aktivität, Umgebungstemperatur, Futterart und Gesundheitszustand. Als Faustregel gilt:

Ein Hund benötigt etwa 40 bis 60 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag.

Das bedeutet: Ein 20 kg schwerer Hund sollte im Schnitt zwischen 0,8 und 1,2 Litern Wasser täglich aufnehmen. Bei Hitze, Bewegung oder Stress kann der Bedarf deutlich steigen.

🥣 Einfluss der Futterart

Die Art des Futters hat großen Einfluss auf die Wasseraufnahme:

  • Trockenfutter: enthält meist nur 8–10 % Feuchtigkeit – der Hund muss zusätzlich viel trinken.
  • Nassfutter: besteht zu etwa 70–80 % aus Wasser – deckt also bereits einen Teil des Bedarfs.
  • Selbst zubereitete Rationen oder BARF: variieren je nach Zubereitungsweise; hier sollte stets frisches Wasser bereitstehen.

Unabhängig von der Fütterungsform gilt: Frisches Trinkwasser muss immer frei zugänglich sein.

⚠️ Anzeichen für Dehydration

Ein Flüssigkeitsmangel kann sich schnell negativ auf Kreislauf, Nieren und Stoffwechsel auswirken. Achte auf folgende Warnsignale:

  • trockene Nase oder klebriges Zahnfleisch
  • eingefallene Augen
  • schlechte Hautelastizität (Hautfaltentest bleibt stehen)
  • Schwäche, Mattigkeit oder Verweigerung des Futters
  • dunkler, konzentrierter Urin oder verringerte Urinmenge

Tritt eines dieser Symptome auf, sollte der Hund rasch zum Trinken animiert und – bei starkem Verdacht auf Dehydration – tierärztlich untersucht werden.

🐕 Trinkverhalten fördern

Manche Hunde trinken zu wenig, besonders bei überwiegender Trockenfutterfütterung oder in den kühleren Monaten. Mit ein paar einfachen Maßnahmen lässt sich das Trinkverhalten positiv beeinflussen:

  • mehrere Trinkstellen im Haus oder Garten anbieten
  • frisches Wasser regelmäßig wechseln (mind. 1–2 × täglich)
  • leicht lauwarmes Wasser anbieten – viele Hunde bevorzugen Zimmertemperatur
  • Suppenbrühe ohne Salz oder verdünnte Nassfutterbrühe als „Wasserschmeckerl“
  • nach Spaziergängen oder Aktivität aktiv zum Trinken anregen

Wasserqualität zählt

Ebenso wichtig wie die Menge ist die Qualität des Wassers. Leitungswasser ist in den meisten Regionen Deutschlands unbedenklich, kann jedoch je nach Region stark kalkhaltig sein. In solchen Fällen kann gefiltertes oder abgekochtes Wasser eine gute Alternative sein.

Stehendes Wasser aus Pfützen, Regentonnen oder Seen sollte vermieden werden – es kann Krankheitserreger oder Schadstoffe enthalten.

🌡️ Besondere Situationen

In bestimmten Lebensphasen oder unter speziellen Bedingungen verändert sich der Wasserbedarf deutlich:

  • Welpen und Senioren: haben ein empfindlicheres Flüssigkeitsgleichgewicht und benötigen regelmäßige Wasserzufuhr.
  • Trächtige oder laktierende Hündinnen: haben einen stark erhöhten Wasserbedarf.
  • Sommer & Hitze: erhöhter Bedarf durch Hecheln und Verdunstung.
  • Krankheiten: z. B. Fieber, Durchfall, Erbrechen oder Nierenerkrankungen führen schnell zu Dehydration.

Fazit

Wasser ist die einfachste und zugleich wichtigste Form der Nährstoffversorgung. Eine ausreichende Hydration unterstützt Kreislauf, Verdauung, Haut, Fell und allgemeines Wohlbefinden. Beobachte das Trinkverhalten deines Hundes regelmäßig – so kannst du frühzeitig erkennen, ob er genug Flüssigkeit aufnimmt.

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