Die richtige Futtermenge für deinen Hund bestimmen
Wie viel Futter ein Hund braucht, hängt von vielen Faktoren ab – ein fixer Grammwert pro Kilogramm Körpergewicht reicht selten aus. Nur wenn Energie- und Nährstoffbedarf im Gleichgewicht stehen, bleibt dein Hund langfristig gesund, leistungsfähig und in guter Form.
🔍 Warum die Futtermenge so individuell ist
Jeder Hund ist anders: Rasse, Alter, Stoffwechsel, Aktivitätslevel und sogar das Temperament beeinflussen den Energiebedarf. Eine pauschale Mengenempfehlung kann deshalb nur eine erste Orientierung sein – die tatsächliche Futtermenge sollte immer an den individuellen Energiebedarf angepasst werden.
Wichtige Einflussfaktoren
- Größe und Gewicht: große Hunde haben mehr Körpermasse, benötigen aber relativ weniger Energie pro Kilogramm als kleine Hunde.
- Alter: Welpen und Junghunde haben höheren Energiebedarf für Wachstum; Senioren benötigen weniger Kalorien.
- Aktivität: Bewegung, Training und Umweltbedingungen (z. B. Kälte) erhöhen den Energieverbrauch deutlich.
- Gesundheitszustand: Krankheiten, Kastration oder Medikamente beeinflussen Stoffwechsel und Bedarf.
- Futterart: Trockenfutter, Nassfutter, BARF oder selbstgekochte Rationen unterscheiden sich stark im Energiegehalt.
💡 Orientierung für die Berechnung
Zur Abschätzung der richtigen Menge kann man sich zunächst am täglichen Energiebedarf (ME – metabolizable energy) orientieren. Als grobe Faustformel gilt:
Ruhiger, erwachsener Hund: ca. 95 – 130 kcal pro kg Körpergewicht0,75 pro Tag
Diese Berechnung liefert nur einen Startwert. Je nach Hund muss die Energiezufuhr um 10 – 30 % nach oben oder unten angepasst werden – entscheidend ist die Körperkondition.
Ein gutes Anzeichen für die richtige Energiezufuhr: Du kannst die Rippen deines Hundes leicht fühlen, ohne dass sie stark hervorstehen, und die Taille ist erkennbar. Zu viel Fett? Energie etwas reduzieren. Zu mager? Energie leicht erhöhen.
⚖️ Gewicht und Körperkondition regelmäßig prüfen
Die Futtermenge sollte regelmäßig überprüft werden – besonders bei Gewichtsveränderungen, Jahreszeitenwechsel oder verändertem Aktivitätsniveau. Schon wenige zusätzliche Leckerchen pro Tag können den Energiehaushalt merklich verschieben.
- Wiege deinen Hund alle 2–4 Wochen.
- Beurteile Körperform und Muskeltonus visuell und durch Abtasten.
- Protokolliere Änderungen bei Futter, Aktivität oder Gewicht.
🚫 Häufige Fehler bei der Futtermenge
- Futter „nach Gefühl“ geben: führt oft zu Überversorgung.
- Leckerchen nicht einrechnen: Snacks enthalten meist viele Kalorien.
- Fehlende Anpassung: gleichbleibende Energiezufuhr trotz weniger Bewegung (z. B. Winter, Krankheit).
- Futterwechsel ohne Umrechnung: jedes Futter hat anderen Energiegehalt – Umstellung nie 1:1 übernehmen.
🥣 Energiezufuhr anpassen – so gehst du vor
Wenn dein Hund Gewicht verliert oder zunimmt, passe die tägliche Energiezufuhr (Kalorienmenge) schrittweise an und berechne daraus die entsprechende Futtermenge:
- Gewichtszunahme: Energiezufuhr um 5–10 % reduzieren und Bewegung leicht steigern. Anschließend die Gramm-Menge anhand der Energiedichte des Futters neu berechnen.
- Gewichtsabnahme: Energiezufuhr um 5–10 % erhöhen und bei Bedarf energiereiche Komponenten (z. B. Fette) ergänzen. Gramm-Menge entsprechend anpassen.
- Langsam umstellen: Veränderungen über mehrere Tage einführen, um Verdauungsprobleme zu vermeiden.
Neue Gramm = (Ziel-kcal pro Tag ÷ kcal pro 100 g) × 100
Fazit
Die richtige Futtermenge orientiert sich am individuellen Energiebedarf, an der Futterzusammensetzung und an der Lebenssituation deines Hundes. Regelmäßige Kontrolle von Körperform und Gewicht hilft, das ideale Maß zu halten. Kleine Anpassungen der Kalorienmenge wirken langfristig mehr als radikale Änderungen.
